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Vergleich verschiedener Probenahmeorte an Fahrsilos und Messmethoden zur Trockensubstanz (T)-Bestimmung von Mais und Grassilage
Steinmetz, M. (Braunschweig), Wippermann, W. (Groß Kreutz), von Soosten, D. (Braunschweig), Schären, M. (Groß Kreutz), Meyer, U. (Braunschweig), Dänicke, S. (Braunschweig)
Abstract:
Eine genaue Kenntnis des T-Gehaltes von Silagen ist zur täglichen Rations- und Futtermengenbedarfsplanung erforderlich. Die in der Praxis häufig zu beobachtenden großen Unterschiede im T-Gehalt an verschiedenen Orten der frischen Anschnittfläche eines Silos im Vergleich zu der letztendlich mit einem Futtermischwagen vorgelegten Silagemischung erschweren eine präzise Fütterungsplanung und -kontrolle. In der vorliegenden Studie sollten deshalb Unterschiede zwischen Probenentnahmeorten am frischen Siloanschnitt und nach Durchmischung im Futtermischwagen geprüft werden, um Empfehlungen für eine praxistaugliche Anwendung in der täglichen Fütterungsroutine geben zu können. Zudem sollte die T-Bestimmung vergleichend mit einem Trockenschrank und mit dem elektronischen Feuchtigkeitsbestimmer MA35 (Hersteller: Fa. Sartorius) vorgenommen werden.
Jeweils 4 kg Mais- und Grassilage wurden an 12 Probenahmeorten (oben, mittig, unten) am frischen Siloanschnitt repräsentativ entnommen. Jede Einzelprobe wurde zur T-Analyse im Trockenschrank und mit dem MA35 bei vorhergehender Zerkleinerung der Maissilage in einer Moulinette verwendet sowie außerdem zu einer Sammelprobe hinzugefügt. Zusätzlich wurden jeweils 1000 kg Grassilage und Maissilage im Futtermischwagen für 10 Minuten gemischt und in einem 12 m langen Schwad ausgelegt. An dessen Anfang, Mitte und Ende entnommenen Einzelproben und einer hieraus gebildeten Sammelprobe wurden, wie oben beschrieben, die T bestimmt. Die Ergebnisse zeigten starke Schwankungen des T-Gehalts über die gesamte Siloanschnittfläche. Der T-Gehalt am Anschnitt der Grassilage schwankte deutlicher (Mittelwert, Minimum – Maximum; 32,6%; 22,7 – 38,3%) als am Anschnitt der Maissilage (32,4%; 29,6 – 36,5%). Unter den vorliegenden Bedingungen hat die Bestimmung des T-Gehalts der Grassilage geringe Differenzen zwischen beiden Geräten gezeigt (Mittelwert ± Standardabweichung 0,9% T ± 0,5; R2= 0,99), wohingegen die T-Analyse für Maissilage (0,2% T ± 1,8; R2= 0,26) zu größeren Abweichungen der Einzelergebnisse gegenüber den im Trockenschrank ermittelten Werten führte. Weitere Untersuchungen mit umfangreicherer Probensammlung sind notwendig, um valide Aussagen zur Übereinstimmung der Ergebnisse bei Verwendung der beiden Geräte treffen zu können.
Der Vergleich der T-Gehalte zwischen den an der Siloanschnittfläche aus 12 Einzelproben gewonnenen Sammelproben und der nach Durchmischung im Futtermischwagen entnommenen Proben ergab für Grassilage- und Maissilage einen geringen Unterschied von jeweils 0,9%. Der Futtermischwagen kann daher als ein repräsentativerer Probenentnahmeort zur Bestimmung des T-Gehalts einer frischen Siloanschnittfläche eingeschätzt werden.
Diese Untersuchung fand in Kooperation mit dem EIP-Projekt „KUH-mehr-WERT-Navigator“ statt.
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(Quelle: Steinmetz, M., Wippermann, W., von Soosten, D., Schären, M., Meyer, U., Dänicke, S. (2018): Vergleich verschiedener Probenahmeorte an Fahrsilos und Messmethoden zur Trockensubstanz (T)-Bestimmung von Mais und Grassilage. In: Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (Hrsg.): Digitalisierung in Landwirtschaft, Versuchs- und Untersuchungswesen - Anforderungen und Auswirkungen. Darmstadt: VDLUFA-Verlag, S. 68)